Alpe d’Huez – der „Mystische Berg“ in den Alpen.
Hier wird Tour de France Geschichte geschrieben. Seit Jahren steht der Triathlon, bei dem es im Wettkampf auf eben diesen Berg geht, auf der „TODO Liste„.
In diesem Jahr fuhr die Tour auf der vorletzten Etappe nach Alpe d’Huez. Am Mittwoch drauf fand der Duathlon (6,5-15-2,5)und am Freitag der Alpe d’Huez Triathlon über die Langdistanz (2,2-115-22) statt.
Eine ideale Konstellation um an allen drei Events teilnehmen zu können.
Also machte sich Familie Leuendorff auf den Weg nach Frankreich.
Bereits eine Woche vor der Ankunft der Tour de France war am Berg „die Hölle los“ und je näher die Tour rückte, umso mehr nahm auch die „Dichte“ der Fans zu.
Anja und Stephan nutzten die Zeit, um sich unter Anderem mit einer Tour zum „Col de la Croix de Fer“ an die Berge zu „gewöhnen„.
Am Tag der Tour waren alle (naja, besonders Stephan) sehr aufgeregt. „Superfan“ Luis stellte sicher, das die Kilometerangaben zum Gipfel auch stimmen :)
Nachdem der ganze „Tour Trubel“ vorbei war stand am Mittwoch nun der Duathlon, hinauf nach Alpe d’Huez, auf dem Program:
Den ganzen Tag schien die Sonne und es war warm – heiß geradezu! Und pünktlich zum Start des Duathlons begann es zu regnen. Für das Rennen war es ja im Grunde sogar von Vorteil, weil es nicht so heiß war und bergan geht’s ja immer, auch mit Regen.
Der erste Lauf über 6,5 km war dann doch „welliger“ als gedacht und sowohl bei Anja als auch bei Stephan schienen die Füße am Boden zu kleben. Dennoch waren die Zeiten ganz okay.
Nun galt es die 21 Kehren hinauf nach Alpe d’Huez mit „Fullgas!“ zu bewältigen. Es hilft, wenn man im Vorfeld diese Steigung schon einmal gefahren ist. So konnten sich sowohl Anja als auch Stephan durch das Feld nach Vorne arbeiten. Beim Anschließenden Lauf über 2,5km war die Höhe und der „fehlende“ Sauerstoff dann doch schon zu merken – ein Vorgeschmack auf den Halbmarathon am Freitag.
Mit einer soliden Leistung verpasset Anja als 11. nur denkbar knapp die Top Ten.
Stephan kam mit einer sehr guten Radleistung und dank des französischen „Masters Wertungsmodus“ auf das Podium.
Für Stephan ein sehr schöner und emotionaler Moment. Auf diesem Berg einen schönen „Pokal“ gewinnen zu können.
Damit war der erste Höhepunkt des Urlaubs (zumindest für Stephan) erreicht :)
Ein Tag Pause und dann sollte es für Familie Leuendorff an den Start des Alpe d’Huez Triathlons gehen.
Dieser Triathlon ist wie gesagt schon lange auf unserer Liste. Ironman hin oder her. Hawaii – ja, ist toll und Lanzarote ist auch hart, aber Alpe d’Huez Traithlon ist nicht nur wegen des Schlussanstieges etwas ganz Besonderes.
Das Schwimmen fand im Lac de Vernery, einem Stausee, statt. Da der See mit Gletscherwasser gespeist wird, ist er entsprechend „frisch“ und mit 15,5 Grad gerade so „an der Grenze„. 2,2 Kilometer galt es zu Schwimmen. Anja & Stephan warteten bis zum letzt möglichen Zeitpunkt um ins Wasser zu gehen. Der Zufall (und das kalte Wasser) machten es möglich, das wir gemeinsam – also zeitgleich – aus dem Wasser kamen. Nach dem Umziehen wurde es dank des nahezu perfekten Wetters recht schnell warm, zumindest Stephan, bei Anja dauerte das leider doch etwas länger. Ausserdem sorgte das Profil der Strecke (3010 Höhenmeter auf 115km) dafür, das es einem „warm“ wurde.
Stephan war sehr gut unterwegs. Nach dem Abstellen des Bikes oben in Alpe d’Huez wurde der alles andere als flache Halbmarathon auf knapp 2000m Höhe schwer. Dazukam noch ein Sturz, der aber für das offensichtlich nötige Andrenalin sorgte. Das erhoffe sub 7h Finish war nicht mehr möglich, aber nach 7:15h konnte sich Stephan mit einem schönen Zieleinlauf bei diesem echt tollen Event belohnen.
Normalerweise sehen sich Anja und Stephan auf einem Rundkurs immer, wenn sie gemeinsam an den Start gehen. Diesmal war das anders. „Was war passiert ?„. „Hoffentlich kein Sturz !?„.
Des Rätsels Lösung war: Ein abgebrochener Schalthebel! Und das bei der Strecke!
Bei km 70 (quasi mitten im vorletzten Anstieg) brach Anja der Schalthebel für das hintere Schaltwerk ab. Zum Glück fand sich ein Teilnehmer der „voll ausgestattet“ war und ihr (2 Mal!) das Schaltwerk auf das 28er Ritzel fixieren konnte. Was „im Grunde“ für diese Strecke „ganz okay“ bzw. das „kleinere Ãœbel“ war.
Dennoch kostete diese Aktion gut 20 Minuten. Eine gute Platzierung war somit dahin. Aber immer noch besser als gerade dieses Rennen aufgeben zu müssen.
So konnte auch Anja den Alpe d’Huez Triathlon glücklich finishen.
Ein wahrlich gelungerner Frankreich Urlaub mit sehr gut organierierten Wettbewerben, toller Stimmung und einzigartiger Umgebung und Strecke.
Und natürlich wäre das ohne die Unterstützung von Oma und Opa nicht möglich gewesen, ein toller Familien Urlaub!
Race on !
Anja & Stephan
Auf den Bericht habe ich die gesamte Saison gewartet, nachdem ihr angekündigt habt, dass ihr dort an den Start gehen werdet. Sehr beeindruckend und wirklich interessant zu lesen. Glückwunsch zu den hart erkämpfen Zielen! War sicher ein unvergessliches Rennen und eine schöne Zeit, vor allem mit Hinblick auf die Tour.