Stephan gibt Anworten

Ironman Roth 1997

Nicht ganz passend zur Jahreszeit, aber auch ein schöner Kontrast zum Winter ist die Erinnerung an den Ironman auf Hawaii. Dieses Rennen war Thema eines Interviews, welches ich im Rahmen eines Newsletters für meinen Sponsor Orthomol-Sport gegeben hatte.

Hier die ausführliche Version des Interviews:

Orthomol: War das Ihr erstes Mal beim Ironman?

Ach nein, mein erster Start bei einem Triathlon über die Ironman-Distanz liegt schon einige Zeit zurück. Nach meiner Radsport-Karriere war ich bereits 1997 am Start des Ironman Europe im fränkischen Roth.

Nach einer Pause von ganzen 10 Jahren kehrte ich dann 2007 wieder nach Roth zurück, um mich wieder vom Ironman-Virus infizieren zu lassen.

Orthomol: Was waren Ihre Beweggründe, am Ironman generell, und speziell auf Hawaii, teilzunehmen?

Da muss ich tatsächlich bis in das Jahr 1989 zurückgehen. Damals duellierten sich Mark Allen und Dave Scott auf dem
Queen K Highway. Als ich das damals im TV sah hat mich diese Sportart sofort in ihren Bann gezogen.
Man kann sich vorstellen wie sehr ich mich dann 21 Jahre später gefreut habe, eben diesem Mark Allen die Hand schütteln zu dürfen.

Die Beweggründe um, an einem Ironman-Wettbwerb teilzunehmen, sind eine Kombination aus Abenteurlust, sportlichem Ehrgeiz und der Herausforderung das Training und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Aber nicht zuletzt und vor allen Dingen dem Spass an den 3 Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen … auch über lange Zeiträume :)

Orthomol: Welche Disziplin ist Ihr Favorit und warum?

Auf Grund meines Backguounds ist das natürlich das Radfahren. Allerdings rückt das Laufen zunehmen in den Mittelpunkt. Dem Rad wird es allerdings nie den Rang „ablaufen“ :)

Orthomol:. Wie lange haben Sie für den Ironman trainiert und wie haben Sie sich konkret vorbereitet?

Im Grunde trainiere ich ja seit dem Beginn meiner Sportler-Karriere für den Ironman, aber für den Ironman Hawaii began das Training ziemlich genau 1 Jahr vor dem Start mit der
Vorbereitung auf den Ironman Lanzarote im Mai des Jahres 2010.

Im März ging es für 14 Tage nach Mallorca um den Grundlagenblock, der von November bis April dauerte, abzuschließen.
Es folgten einige Rennen über kürzere Distanzen, um dann nach dem erfolgreichen Finish auf Lanzarote in eine Kurze Pause zu gehen.

Mitte Juni begann dann die zweite Grundlagen-Phase um wieder die Ausdauer für den Ironman Hawaii zu bekommen. Auf Grund von leichten Verletzungen musste ich auf die Phase mit intensiveren Belastungen kurz vor dem Rennen auf Big Island verzichten.

Orthomol: Wie wichtig ist die Ernährung im Vorfeld solch eines Wettkampfes? Haben Sie einen strikten Ernährungsplan?

Die Ernährung spielt in der Vorbereitung auf einen Langdistanztriathlon natürlich eine wichtige Rolle. Ich persönlich halte mich eigentlich immer an die Regel:
„Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler“ und versuche tendenziell mehr Proteine zu mir zu nehmen.

Orthomol: Haben Sie Orthomol Sport im Vorfeld genommen?

Gerade in der Vorbereitung auf einen Ironman kommt es oft zu hohen Trainigsbelastungen. Da es nicht immer möglich ist die notwendigen Nährstoffe zu sich zunehmen, verwende ich bereits seit Jahren
Orthomol Sport in Phasen erhöhter Belastung, wie zum Beispiel im Trainingslager oder im Winter.

Orthomol: Was nehmen Sie während eines solchen Wettkampfes zu sich?

Ein Triathlon über die Ironman-Distanz ist auch immer eine Art „Ess-Wettbewerb“. Man muss über die gesamte Wettkampfzeit hinweg sicherstellen, das man konstant mit Kohlenhydraten
versorgt ist. Ich versuche das mit Hilfe von Kohlenhydrat-Gels und Getränken zu realisieren. Beim Ironman Hawaii hab ich daher auf dem Rad ca. 12 Powergels und 2 Riegel zu mir genommen.
Während des Laufens kamen dann Gels und Cola zum Einsatz.

Orthomol: Beschreiben Sie kurz den Wettkampf-Verlauf? Gab es Highlights und/oder Tiefpunkte?

Pünktlich um 7 Uhr morgens ging es los.

Start zum 3,8 km Schwimmen im Pazifik. Vor diesem Teil hatte ich mit Anstand am meinsten Respekt. Es stellte sich aber heraus, das die Auftaktdisziplin noch zu den sportlichen “Highlights” zählen sollte.
So wie mir geraten wurde sortierte ich mich links ein – weit links – die schnellen Schwimmer starten alle auf der rechten Seite, weil sie dort die günstigere Strömung ausnutzen wollen. Nicht das ich die nicht auch brauchen hätte können, aber das Gehaue ist dort einfach zu groß.

Das Schwimmen verlief dann tatsächlich wie geplant. Kein “Feindkontakt” und ich habe nicht ein einziges Mal Salzwasser schlucken müssen.
Mit einer Zeit von 1:19h war ich dann voll in meinem Plan. Der sah eine Zeit von 1:15 – 1:25 vor.

Dann ging es endlich auf’s Rad. Nach einer kurzen Runde durch den Ort ging es auf den berühmten Queen K Highway.
Ich bin den Radpart bewusst locker angegangen, weil ich doch Respekt vor der unbekannten Strecke im Zusammenspiel mit der leichten Erkältung hatte.
Es stellte ich heraus, das es hinauf nach Hawi doch ziemlich, um nicht zu sagen sehr starken Gegenwind gab. Jetzt fahrtechnisch nicht soo schlimm, wie Viele immer sagen, aber halt extrem anstrengend.

Der Rückweg wurde dann, wie immer im Ironman, ab Kilometer 130 etaws zäh, aber ich hatte mich gut verpflegt und daher ging auch das ganz gut.
Mit der Zeit von 5:31 h kann mach natürlich nicht zufireden sein, aber wenn man auch verhalten fährt braucht man sich nicht wundern. Es sollte ja auch noch ein Marathon-Lauf folgen.

Schon zu Beginn der Laufstrecke war mir sehr schnell klar, das es heute mit einer guten Zeit nix werden würde. Ob das noch zum geplanten Daylight-Finish riechen würde ?
Ich habe erst garnicht versucht meinen sonst angepeilten 4:50er Schnitt zu laufen.
So bin ich die erste 16 km Runde auf dem Ali’i Drive mit moderatem Tempo gelaufen bevor es dann wieder auf den Highway, Richtung Energy Lab ging.

Schon zu Beginn des Highways wurde es echt zäh.
Oben am Energy Lab angekommen waren es dann noch 12 lange Kilometer bis zur Finishline des Ironman Hawaii.

Nach über 11 Stunden dann der Spruch “Stephan – you are an Ironman !” Und hell war es auch noch :)

Orthomol: Welche Zeit hatten Sie sich als Ziel gesetzt? Haben Sie Ihr Ziel erreicht?

Eine konkrete Zeit hatte ich mir nicht gesetzt. Wohl aber das Ziel ein „Daylight-Finisher“ zu werden. Das heißt noch vor Sonnenuntergang das Ziel zu erreichen.
Da es auf Hawaii immer zur gleichen Zeit, und dann sehr schnell, dunkel wird ist da schon eine Zeit von unter 11h impliziert.

Jetzt wurden es 11:12 h aber es war noch hell, als ich ins Ziel lief. Damit habe ich mein Ziel – das „Daylight-Finish“ erreicht und bin damit sehr zufrieden.

Orthomol: Was war das für ein Gefühl, als Sie die Finish Line durchlaufen haben?

Was soll ich sagen ? Wenn man sich seit Jahren vorstellt wie es wohl sein mag das Ziel am Ali’i Drive zu erreichen und es dann endlich dazu kommt, ist es schon überwältigend. Ich konnte den Zieleinlauf und die letzten Meter des Marathons wirklich genießen (war aber auch froh, das der Marathon endlich ein Ende hatte).
Meine Freundin war am Zielkanal und konnte mich hinter der Zielline in Empfang nehmen. Das war wirklich sehr  schön.

Orthomol: Wie hat Ihnen der gesamte Wettkampf (unabhängig von Ihrer Leistung) gefallen?

Der Ironman Hawaii ist die „Mutter aller Triathlons“. Klar, das jeder Triathlet dort einmal starten möchte. Und ich hatte das Glück dies tun zu dürfen.
Von der Organisation her ist das Rennen spitze und  auch die Zuschauer geben Alles. Die Strecke ist … warm, windig und mental „fordernd“ :) 180 km durch die Lavawüst sind nicht jedermanns Sache und ich fahre lieber durch die Alpen Südfrankreichs, aber Hawaii ist Hawaii und dort hat’s nunmal überwiegend Vulkane und Lava :)

Orthomol: Wie hat Ihnen Hawaii gefallen?

Auch neben der Wettkampfstrecke hatte Hawaii, genauer gesagt Big Island, mehr zu bieten, als ich anfangs dachte.
Wirklich begeistert hat mich der Ausflug auf den Gipfel des Mauna Kea! Die Stimmung und der Sonnenuntergang auf dem Gipfel des 4300m hohen erloschenen Vulkans waren für mich
das Highlight der Hawaii-Reise !

Meine Freunde die Honus, die grünen Wasserschidkröten, vermisse ich schon ein wenig :)
Aber auch Die Strände und das Waipo Valley sind auf jeden Fall eine Reise wert. Wie gesagt, Hawaii hat viel mehr zu bieten als nur „Hula, Hula und Vulkan“.

Orthomol: Was sind Ihre Ziele 2011?

Auch im Jahr 2011 steht eine Rennen über die Langdistanz an. Es wird im Juli der Ironman Klagenfurt sein. Der Hauptfocus wird allerdings auf den mittelen Distanzen liegen. So ist einer der Höhepunkte der Ironman70.3 auf Mallorca.

Danke für das Interview

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Stephan

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