Everesting auf Zwift

everesting

8848 Meter – das ist die Höhe des Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt.

Selbst besteigen werde ich ihn wohl nie. Dazu habe ich einfache zu wenig, nämlich gar keine! Erfahrung was Bergsteigen angeht.

Zudem weiß ich das ich Höhe nicht besonders gut „kann“ – zumindest war es bisher immer so. Kann natürlich auch an der immer fehlenden Akklimatisierung liegen.

Wie dem auch sei. Es gibt auch andere Wege auf diesen 8848 Höhenmeter zu kommen. Einer ist das sogenannte Everesting.

Bei Wikipedia steht dazu:

„Everesting is an activity in which cyclists ascend and descend a given hill multiple times, in order to have cumulatively climbed 8848 meters (the elevation of Mt. Everest).“

Das wollte ich seit eigner Zeit schon tun. Am liebsten natürlich an einem „perfekten Anstieg„. Dieser ist circa 8km lang und hat 6% Steigung.

Nur ist diese Art „Berg“ in Berlin und Brandenburg schwer zu finden. Alternativen wie Kienberg oder Teufelsberg erschienen bisher auch nicht „sexy“ genug. Plus ich hatte einen heiden Respekt vor dieser Aufgabe.

8848 m

8848 m

Mit Zwift (und dem Erscheinen der Alpe du Zwift) gibt es nun aber die Möglichkeit wortwörtlich ein Everesting zuhause zu machen.

Mein Zwift-Junkie-Selbsthilfegruppen-Freund Micha wollte die natürlich auch. Der erste geplante Aufstieg zu Beginn des letzten Jahres musste krankheitsbedingt abgesagt werden.

Nun kam es, das Anja uns das Everesting zu Weihnachten geschenkt hat. „Danke Anja!„. Naja das heißt sie schenkt und die Zeit, welche es braucht – ohne Kinder. Und genau darum geht es – nochmals Danke!

Die Aktion ist im Grunde ganz simpel: Mann stellt einen Smarttrainer auf 100% Steigungssimmulation, so das sich die 8,5% auch wie 8,5% anfühlen und fährt die 13km der Alpe du Zwift Steigung 8 1/2 mal hoch und runter.

Hört sich einfach an, wird aber „hintenraus“ echt hart.

Die Alpe du Zwift ist eine 1:1 Kopie der Steigung von Alpe d’Huez in Frankreich. Da ich den echten Berg bereits ein paar Mal gefahren bin vermag ich einzuschätzen, wie realistisch sich die Alpe du Zwift fährt. Es kommt sehr nah ran!

Klar ist es „virtuell“ und man kann „oben“ immer absteigen und eine Pause machen, aber die Indoorvariante hat ihre ganz eigenen Herausforderungen.

Unter Anderem muss der enorm hohe Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden und die doch sehr statische Position muss man auch halten / tolerieren können.

Wir starteten unseren „Aufstieg“ gegen 5:45 Uhr mit der Anfahrt zur Steigung.

Ein kurzer „Spin-down“ des Trainiers (Elite Direto und Tacx Neo) um den Wattmesser zu eichen und schon ging es los. Die Temperatur in der Garage lag den ganzen Tag um die 8 Grad.

Tatsächlich vergingen die ersten 3 Stunden „wie im Flug„. Zu Zweit geht das einfach besser. Die Tatsache das dieser Versuch live „gestreamt“ wurde und das Wissen das quasi immer jemand zuschaut hilft auch enorm.

Dann kamen nach und nach Freunde zur Hilfe. Andre, Markus, Robert,Sven und Sören wechselten sich ab und fuhren gemeinsam mit uns einige Zeit mit. Auch wenn es „nur“ auf Zwift ist, das hilft sehr! DANKE Jungs, das war echt stark!!

Fanview :)

Fanview :)

Schön zu sehen das Ihr mitgemacht und mit naja – „gefiebert“ – habt.

Klar hätte man auch eine dieser 5 Fittness Apps mitlaufen lassen können, aber das wäre irgendwie nur der halbe Spass gewesen :)

Die ersten 3 Anstiege liefen sehr gut. „Zu gut“ dachte ich mir und fasste den Entschluss ab diesem Zeitpunkt das Tempo deutlich zu verringern. Ich weiß nur zu gut, das man für ein zu hohes Anfangstempo – gerade bei dieser Länge – am ende sehr! teuer dafür bezahlen kann. Bis hin zur Aufgabe. DAs wollte ich nicht riskieren.

 

Micha fuhr ebenfalls sehr konstant und zwischen Stunde 4 und 8 konnten wir uns gut „VorUnsHinVerstoffwechseln„.

Multitasking

Multitasking

Jede Abfahrt bot Gelegenheit für eine ca. 10-minütige Pause in der man die Toilette aufsuchen und sich umziehen konnte.

Als zwischendurch Andy van Bergen – der Erfinder der Everesting-Challenge  – in meinem Stream aktiv war gab es natürlich keinen Weg mehr zurück.

Während es mir nach Stunde 8 immer besser ging, sieht man (wenn man will), an den wieder „leicht“ steigenden Wattwerten zum Schluß – begann Micha zu leiden.

Zu schnell los?

Zu schnell los?

Er hatte Probleme mit der Verdauung. Bei dieser Art von Belastung ist das nicht ungewöhnlich, ist der Darm bzw. die Fähigkeit den Durchsatz an Kohlenhydraten aufrechtzuerhalten meist der begrenzende Faktor. Dort dieser Probleme konnte Micha das Everesting eine halbe Stunde vor mir erfolgreich beenden. Ganz, ganz stark!

Nach über 12 1/2 Stunden Fahrzeit war es dann auch für mich soweit. Das „Leiden“ hatte ein Ende. Wir hatten mit eine Fahrzeit von 11-15 Stunden gerechnet und so sind die 11:55 Stunden von Micha und meine  12:22 Stunden schon am oberen Ende unseres Spektrums.

Erfahrung, gutes Pacing und Ernährung waren der Schlüssel für diese Fahrt.

Gute Ernährung

Gute Ernährung

Es ging natürlich in erster Linie ging es aber um die erfolgreiche „Besteigung“ des virtuellen Everest. Und so konnten wir uns nun in die virtuelle „Hall of Fame“ zu den bisher erfolgreichen 346 versuchen eintragen lassen.

Am Ziel

Am Ziel

Es war eine er längsten Sporttage nur übertroffen vom Inferno Triathlon und von Michas Norseman-Finish.

Für uns steht aber fest nochmal werden wir das sicher nicht machen – also nicht indoor!

Allerdings ist de Reiz eines outdoor Everestings schon da. Schon allein um einen Vergleich zu haben :)

Nochmals Danke an Anja und an Alle, die uns, auf Welche Art auch immer begleitet haben.

Hier gibt es meine Gedanken zum Everesting nochmal als Video auf English.

 

 

RIDE ON!

Stephan

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