Inferno Triathlon – geschütelt! – nicht gerührt

Ein Berg "lauf"

6:30 Uhr, Strandbad Thun, Schweiz. Start zum Inferno Triathlon 2016.
Vor uns liegen 3,1km Schwimmen, 97 km Radfahrern, 30 km auf dem Mountainbike und ein 25 km Berglauf hinauf aufs Schilthorn. Insgesamt über 5500 Höhenmeter.

Am Start: Die Delegation vom A3K Berlin & Friends.
Jeder hatte so seine eigene Meinung zu dieser Veranstaltung aber alle waren sich schon vor dem Start einige: Es würde „episch“ werden.

Das Wetter: Besser als vorhergesagt.
Die 3 km über den Thuner See haben dann auch fast alle gut hinter sich gebracht.
Leider traf ich Anja bei der Hälfte der Schwimmstrecke. Das ist immer kein gutes Zeichen. Anja hatte in der Vergangenheit immer wieder mit extremem Kälteempfinden und Unterkühlung zu kämpfen.
Auch bei diesem Schwimmen sollte das wieder so sein.

Beim Wechsel wartete ich auf Anja, die sogleich von den Saniätern in Empfang genommen wurde.
Nach einiger Zeit war ich mir sicher das sie wieder „okay“ war und sie das Rennen würde fortsetzen können. Ein Kuss und auf ging es auf den ersten Radpart.

 

Der erste Teil des Radparts

Der erste Teil des Radparts

Für mich und den Rest der „Bande“ keine besonderen Vorkommnisse bis auf eine sehr anspruchsvolle Strecke.

Leider hatte Anjas Pech noch kein Ende gefunden. Nach einem Schaltdefekt nach circa 30 km riss ihr Schaltauge ab. Mit Glück und der Hilfe einer Zuschauerin und eines Radladens saß Anja EINE STUNDE später wieder auf dem Rad. Gut 6 Minuten hinter dem Besenwagen, der den Cutoff darstellte.
Tatsächlich gelang es Anja eben diesen Besenwagen einzuholen und wieder mit im Rennen zu sein!

Die technisch sehr anspruchsvolle und mittlerweile nasse Abfahrt von der großen Scheidegg führte aber dazu das Anja erneut stark unterkühlte und beim Wechsel auf das Mountainbike das Rennen beenden musste.

The Road uphill

The Road uphill

Für den Rest ging es nun hinauf zur kleinen Scheidegg – mit dem Mountainbike.
Was folgte war eine wunderschöne, technisch anspruchsvolle, aber nicht übermäßig krasse Abfahrt. Für mich war es der Beste Teil des Inferno Triathlons.

MTB Abfahrt

MTB Abfahrt

Als ob das alles nicht schon genug gewesen wäre, folgte jetzt der Berglauf zum Schilthorn und zur Kulisse des James Bond Films „Im Auftrag ihrer Majestät„, klar das ich da hoch muss! Ob es dort wohl Bondgirls geben würde ?
Bis auf Olaf (der war schon vorne weg) waren Valentin (nach 10km Abfahrt auf der Carbonfelge), Steffen und ich alle im Abstand von 6min in der Wechselzone zum Laufen. Denis hatte es unfreiwillig mit „nüchternfahren“ versucht und war etwas zurück, Joycee war guter Dinge.

Im Auftrag Ihrer majestät

Im Auftrag Ihrer Majestät

Der Berglauf – Berglaufen also … soso. auf 25km 2150hm und die ersten 5km ging es runter! Wie soll das bitte gehen ?
Also erst einmal loslaufen und locker bleiben. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wie es Anja ergangen war aber durch Zufall traf ich sie im Auto der Rennleitung am Fuß des Anstiegs. „Was für eine Scheisse!„, dachte ich. Anja tat mir so leid! Sie hätte es so verdient gehabt dieses epische Rennen zu finishen!

Von nun ab ging es jedoch „Bergauf„, also so richtig Bergauf. Es wurden zwar immer weniger Kilometer, aber die Anzahl der Höhenmeter schien sich kaum zu ändern. Was bedeutete, das es später viel, viel steiler werden musste.

 

 

Auf dem Weg zum Piz Gloria auf dem Schilthorn lernt man auch Leute kennen. Jürgen aus Bonn hatte ich zufällig schon am Vortag in Mürren getroffen und auch am Aufstieg trafen wir uns wieder und „liefen“ ein gutes Stück gemeinsam. Danke für die nette Gesellschaft.

Zusammen sind wir Stark

Zusammen sind wir Stark

Bei „Halbzeit“ in Mürren überschlugen sich dann die Ereignisse. Anja stand, in Goldfolie gehüllt (wegen der Unterkühlung), an der Strecke. Wir nahmen uns in die Arme, Tränen flossen und es war sehr emotional. Sie rief noch „beeil dich!“ und bevor ich so richtig „bedenken“ konnte was „sich beeilen“ für die kommenden Kilometer heißen würde, trafen wir auf Steffen. Sein Knie „wollte“ nicht mitmachen :/

Ab dem „Kannonenrohr“ machten wir dann „gemeinsame Sache“ und „liefen gehend“ den Rest der Strecke.

A3K Klassenfahrt

A3K Klassenfahrt

Und es wurde sehr „alpin„. Mir persönlich ging es ab 2600m Höhe nicht mehr „ganz so gut“ und ich musste mich auf jeden Schritt konzentrieren. Aber schaffen würden wir es, das was klar. Es wurde zwar sehr kalt, aber Regen oder gar Schnee blieb uns, entgegen der Vorhersage, erspart.

 

Finish auf 2970m

Finish auf 2970m

Auf den letzten 800m – also 15min :) – holte uns Denis ein und wir konnten gemeinsam ins Ziel laufen.
Ein echt schöner Abschluss eines echt harten Tages.

Danke Jungs!

Es war ein sehr „eindrucksvolles“ Event, welches seines Gleichen sucht.

RACE ON!

Stephan

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2 Responses to “Inferno Triathlon – geschütelt! – nicht gerührt”

  1. 13. November 2016 at 20:44 #

    Beim Lesen deines Berichtes kommen Erinnerungen hoch. Der Inferno, einer meiner schönsten Triathlons und gleichzeitig auch einer der härtesten …
    Hier mein Bericht …

    https://gabiwinck.wordpress.com/2010-inferno-triathlon/

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