Ironman Arizona – Mein Papa gewinnt nicht !

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Nach 24 Jahren war ich nun wieder in Arizona angekommen. Damals ging es zur High-School und dieses Mal besuchten wir wieder unsere Freundin Angela und ihre Famile im Wüstenstaat.

Ganz „spontan“ hatten wir uns zu dieser Reise entschlossen. Hatte Angela uns doch vor circa 5 Monaten zum ersten Mal in Berlin besucht. So ging es nun für die kleine Familie Leuendorff über den „Großen Teich„. Dank Smile Train – Team Empower – hatten wie die Möglichkeit beim Ironman Arizona zu starten. Anja ist ja bekanntlich in anderen Umständen und war so mit Luis und unseren Freunden an der Strecke um mich zu unterstützen.

Smile Train sammelt Spenden um Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in Entwicklungsländern eine Operation zu ermöglichen. Das Team Empower bietet gegen Spenden Sportlern die Möglichkeit an vielen tollen Events teilzunehmen. Unter Anderem dem Berlin Marathon, dem New York Marathon oder dem Ironman Texas.

Und so kam es das ich nun nach 6 Jahren wieder am Start einer Triathlon-Langdistanz stand. Also Alpe d‘ Huez und der Inferno sind auch „lang“ aber halt ohne Marathon :)

Mit wesentlich weniger Training, aber mit viel besserer Form wollte ich nun meine formulierten Ziele angehen.

Smile Train Team Empower

Smile Train Team Empower

In diesem Video formuliere ich diese Ziele vor dem Rennen:

 

 

Es galt also mindestens eine neue Bestzeit aufzustellen.

Also los:

Start um 6:50 Uhr – 10 Minuten nach den Profis. Es ging für mich zum ersten Mal mit dem sog. „Rolling Start“ auf die 3,8km durch den Tempe Town Lake. Eine Strecke die mich sehr stark an die von Roth erinnert.

Schwimmstrecke

Schwimmstrecke

Rolling Start“ – find ich super. Man stellt sich gemäß seiner „Soll-Schwimmzeit“ auf und dann geht es in 100er-Batches ins Wasser. Extrem entspannt aber das Ganze dauert halt – zumal es in Arizona eine Treppe hinunter ging. Aber Alles gut.

Zeit passt

Zeit passt

Ich hatte mich offensichtlich gut eingeschätzt und hatte so gut wie keinen „Feindkontakt„. Um es vorweg zunehmen: mich haben glaube ich den ganzen Tag lang nur 3 Leute überholt :)

Etwas schneller wäre schön gewesen, aber ich kam nach 1:13h aus dem Wasser – dafür das ich das Schwimmen so gut wie nicht trainiere ganz okay und voll im Soll.

Die etwas längere Wechselzone ist für Alle gleich und so zog ich auch in Ruhe meine Socken schon vor dem Rad-part an. Das Rad wurde einem hier angereicht und los ging es auf die – sehr genau vermessenen 180km.
Auf dem Rad galt es 3 Mal den Beeline Highway hoch und wieder runter zufahren. Nicht gerade „spannend“ aber dan des starken Windes war es doch eine „Aufgabe„, die es erstmal zu bewältigen galt.

Kopf runter

Kopf runter

Ich fuhr streng nach meinen Watt-Werten. Im Training hatte ich diese Bereiche im Vorfeld oft getestet und so waren hier keine Überraschungen zu erwarten. Klar muss man „bergan“ und mit Gegenwind etwas „mehr“ investieren – geht es doch auf dem Rückweg SEHR schnell den Beeline-Highway zurück.

Ich hielt mich wie gesagt genau an meine vorher ausgerechneten Werte und verpflegte mich gut. Das Michas Scheibe war die Geschwindigkeit auf top! DANKE MICHA das war das perfekte Setup !!

Meine Stimme hatte sich im Vorfeld des Rennens leider verabschiedet und in der Wüste merke man nicht wie sehr man doch schwitzt – auch wenn es am Renntag mit 25 Grad und bewölktem Himmel wirklich perfekte Bedingungen hatte (siehe Ironman Bestzeit vom Sieger Lionel Sanders !), also trank ich sehr sehr viel. Und das muss dann auch irgendwann mal „raus„.

Dank meines guten Pacings konnte/musste ich mir ganze 3! Pinklenpausen leisten. Auch hier wird Einem das Rad abgenommen und wieder angereicht. Klar das man solche Pausen auch zur Nahrungsaufnahme nutzt und es dort tut wo man sowieso schon „langsam“ ist, damit dan nicht noch zusätzlich an „Fahrt“ verliert.

Rad: Alles Top.

Meine Familie sollte erst zum abschließenden Marathon an die Strecke kommen. Es würde eh schon lang genug werden.
Und so kam es das ich direkt nach dem Rad-Abstieg Anja mit meinem weinenden Luis „begrüߟen“ durfte.

Luis weinte so sehr! „Alles okay !?“ Was war da los ? Später erfuhr ich das die beiden schon eine Weile an der Wechselzone gewartet hatten und natürlich schon einige Sportler vor mit vom Rad kamen.

"Papa gewinnt nicht!"

„Papa gewinnt nicht!“

 

Mein Papa gewinnt nicht !“ :/ Hat er wohl gesagt.

An dieser Stelle gilt es einzugreifen:

Hat der junge Mann kein Vertrauen in Papas „Laufstärke“ ?
Ich denke ich gibt es noch etwas „Bedarf“ am „Erwartungsmanagement“ :)

Kurzer „Statuscheck“ mit Anja: „Alles okay ?“ – „Ja, war windig„. „Warum weint das Kind“ – „Alles gut !„. Na dann … Laufen wir mal los.

Best Support ever !

Best Support ever !

Und so ging es auf den Marathon. Ich freute mich regelrecht auf dem Lauf. Ich fühlte mich sehr gut und hatte – im gesamten Rennen – nie das Gefühl „unterversorgt“ zu sein. Die Laufstrecke ging am Tempe Town Lake entlang und war weitestgehend flach und sehr zuschauerfreundlich! So konnten mich meine Freunde und Familie 8 Mal sehen ! Eine super Veranstaltung was das angeht! Auch war die „Support Crew“ dank der VIP-Behandlung des Smile Train Teams immer bestens versorgt und informiert!

Nachdem ich mir zwei bis drei Kilometer lang „akklimatisiert“ hatte konnte ich den Marathon „einfach so abarbeiten„. Es hat sogar echt Spass gemacht. Vor 6 Wochen bin ich mit Christian den Berlin in dem Tempo gelaufen, das ich auch hier beim Ironman laufen wollte. Das hat super geklappt!

"High" Five!

„High“ Five!

Zum Schluß dann noch der „Kampf“ um das Finish unter 9:30h. Ich konnte auf den letzten 4 Kilometern nochmal zulegen (hätte ich also doch schneller laufen können ?) und hab mir so den Ziellauf selbst etwas „genommen„, bin ich doch bis zum Ende VOLL gelaufen. Mit 9:30:09h sag ich aber mal „Ziel erreicht“ :)

Finishline

Finishline

Es war ein voller Erfolg. Bestzeit, Platz 12 in der Altersklasse.

Die Veranstaltung war fantastisch. Nicht nur weil es für mich gut lief sondern auch weil die Organisation wirklich herausragend war. Ich habe nun schon so einige Rennen gemacht – der Ironman Arizona ist wirklich super !!!

Ich habe mich sehr, sehr über die Begeisterung der Leute und meiner Freunde und Familie gefreut – DANKE an euch und an Alle, die mich unterstützt haben.

Im Ziel

Im Ziel

Ach ja … und weil Luis – wie bei seinem Ironkids Lauf – einen „Sieg“ daran festmacht ob man am Ende eine Medaille um den Hals hängen hat habe ich am Ende da doch noch „gewonnen“ – er kam gleich an, riss sie mir vom Hals und hängte sie sich selbst um :)

Für Alle die nicht nur lesen wollen hier das Video:

 

 

RACE ON!

Stephan

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One Response to “Ironman Arizona – Mein Papa gewinnt nicht !”

  1. 7. Dezember 2016 at 9:46 #

    Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Finish. Ich hatte es ja auf Instagram und Facebook ein wenig mitverfolgt. Schön, aber hier mehr Details von dem Rennen zu erfahren.

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