2013 war ein sehr ereignisreiches Jahr.
Aber wo fängt man da an?
Sportlich beginnt das Jahr in der Regel je nach Ziel im Oktober, November oder Dezember. Da es in diesem Jahr 2013 kein Trainingslager  und keine Langdistanz für Anja geben würde, war es für mich mal an der Zeit sich auf „kürzer“ und schneller zu konzentrieren. Auch in Hinblick auf die bevorstehenden Veränderungen in unserem Leben wurde also das Training angepasst.
Der Plan: Das Jahr in drei Abschnitte mit jeweils einem „Höhepunkt“ zu unterteilen. In meinem Alter komm die Form zwar, bleibt aber nicht mehr soooo lange und bedarf immer wieder einer erneuten Aufforderung zur Wiederkehr.
So sollte der erste Wettkampfblock Anfang Mai mit der Deutschen Meisterschaft im Duathlon zu Ende sein. Der Zweite Block hatte den 70.3 in Berlin und den Liepnitzsee-Sprint als Focus und der letzte Aufbau sollte dem Berlin-Marathon gelten.
Klar macht man Pläne und möchte, das man diese umsetzten kann.
Aber: In diesem Jahr war alles etwas anders: Im Mai sollte unser Sohn zur Welt kommen, einen Namen hatten wir schon längst: Luis.
Das Motto des Jahres war also: „Nicht davon ausgehen, das alles klappt und sich umso mehr freuen, wenn’s dann doch so wird„.
Mit dieser Einstellung lässt es sich sehr gut leben.
Da der Fokus nun auf „Rennen ohne Wasser“ oder mit „Wenig Zeit im Wasser“ lag, wurde das Schwimmtraining kurzerhand komplett gestrichen – es ist auch einfach zu Zeitaufwendig.
Im Januar ging es dann mit Augustin für eine Woche beruflich nach Kalifornien. In San Francisco nahmen wir an einem Lauf im Golden Gate Park teil und fuhren mit dem Rad durch Marin-County – für mich eines der Highlights des Jahres.
Zurück im sehr kalten Deutschland wurde weiter trainiert und die ersten guten Ergebnisse bei den Cross-Duathlons und Läufen zeigten, das ich auf dem richtigen Weg war.
Anja war weiterhin fleissig am „Brüten“ – was natürlich nicht immer leicht war.
Mit neuer Bestzeit wurde ich 4. in Ruppin und war so voll „on track“ für die Meisterschaft.
Der folgende Monat sollte einer der ereignisreichsten des gesamten Jahres werden.
Wenn man morgens um 5 Uhr aufsteht, um dann um 9 Uhr bei Nieselregen am Start zu stehen, muss man „Es“ schon sehr wollen und sich sicher sein, das „Es“ klappen kann.
Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft im Duathlon auf der Kurzstrecke war mein „Meisterstück“ in Sachen „Trainingsplanung, Trainingsteuerung, Timing und Durchführung„. Es hat alles gepasst und es war das perfekte Rennen. Es hat auch richtig doll weh getan – aber genau so musste es sein.
Ich bin sehr froh und stolz darauf, das Alles zu gut geklappt hat.
Was viele wissen, oder auch nicht, meine Katze Sissi war nun schon seit vielen Monaten sehr krank. Sie hatte ein Problem mit der Schilddrüse. Dazu kam dann noch ein Tumor im Bauchraum. Es war klar, das sie nicht mehr lange leben würde.
Diese Erkenntnis musste ich allerdings erst einmal verarbeiten.
Wer mich kennt weiß, wie viel mir diese Katze bedeutet hat. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und bin sehr froh, am Ende die richtige, wenn auch sehr schwere Entscheidung getroffen zu haben. Es ist nicht immer einfach das Richtige zu tun. So musste ich mich nach 13 Jahren von meiner geliebten Sissi trennen. Ich vermisse sie jeden Tag!
Luis wuchs immer weiter in Anja’s Bauch – „Lange passt der da aber nicht mehr rein …“
Einen Ausflug zum Spreewald-Duathlon, eines von Anjas Lieblingsrennen – warum auch immer !? – machten wir noch. Weil ich aber einfach zu viel bei der Meisterschaft gelassen hatte ging gar Nichts mehr – Zeit für eine Pause.
Am 10.05. war es dann so weit. Nach vielen Stunden war der Luis endlich da.
Tatsächlich hatte ich mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich vorstellen können „wie“ es sein würde ein Kind zu haben, „ja, sicher anstrengend – aber bestimmt cool“. Beides ist wahr!
In aller erster Linie hab ich enormen Respekt vor Anjas Leistung während der Schwangerschaft, der Geburt und überhaupt!
Luis ist der Coolste – das Leben ändert sich aber komplett. Es wird alles „anders“ und ich bin gespannt, was noch alles auf uns zu kommt :)
Klar, Luis hat es auch nicht leicht mit seinen Eltern – musste er doch schon sehr früh mitbekommen, das die ihre Füße einfach nicht still halten können (als ob er das nicht „vorher“ schon gewusst hat ;) ).
So musste Luis gleich mal mit zum Crosstriathlon in die Schorfheide – wo sich zum ersten Mal mein „Schwimmrückstand“ so wirklich bemerkbar machte. Als fast letzter aus dem Wasser kämpfte ich mich noch auf einen guten 6. Platz nach vorne.
Der gesamte Ausflug sollte aber als einer der schönsten des Jahres in Erinnerung bleiben – waren doch sehr viele Freunde mit dabei. Das ist immer Das, Was es am Ende zu einer gelungenen Aktion macht ! Danke !
Die folgenden Rennen: Mehr oder weniger Formsache. Mein „Nichtschwimmen“ hat mich mit Sicherheit den Sieg beim Liepnitzsee-Sprint gekostet. Es war aber eine gute Show für die Fans :)
Als seien Kind und Sport nicht schon genug, wechselte ich zur Mitte des Jahres den Job und arbeite nun nach  fast 10 Jahren wieder mit den selben Pappnasen bei SMZ zusammen – wie das Leben so spielt :)
Damit es nicht langweilig wird, haben wir dann noch mit Hilfe der besten Eltern die es gibt unser Haus fertig gebaut, in das wir Anfang August eingezogen sind. Auch wenn es nur nach nebenan ging: Es ist auf jeden Fall der letzte Umzug gewesen!
Anja war ja während der Schwangerschaft mehr als aktiv geblieben und auch nach der Geburt vom Luis richtig „heiß“ auf Triathlon – eine echte Leidenschaft halt !
Bei Ihrem ersten Sprinttriathlon überhaupt wurde sie beim Scheunenhoftriathlon 2. und das nur zwölf Wochen nach der Geburt!
Ein paar Stunden später wurde uns gezeigt, was es heißt, Eltern zu sein und was wirklich wichtig ist.
Während bei mir die Vorbereitungen auf dem Berlin-Marathon, den ich leider absagen musste, weiter ging, lief Anja, wie im Vorjahr, den Lauf in Hobrechtsfelde. Im letzten Jahr hatte sie diesen gewonnen, nichts ahnend, dass sie da schon zu zweit auf der Strecke war. Aufgrund ihrer schon wieder guten Fitness konnte sie auch in diesem Jahr ganz oben auf dem Treppchen stehen, diesmal mit Luis AN der Strecke. Das war ein sehr emotionaler Moment, zeigt es doch auch, wie schnell die Zeit vergeht und was alles so passiert bzw. erlebt wird.
Am Tag der Deutschen Einheit konnte Anja beim Duathlon in Schönborn nochmals ihre schon wieder gute Form unter Beweis stellen und wurde sehr gute Zweite.
Zum Schluß gab es noch einen weiteren „Heimsieg“ für Anja beim Liepnitzseelauf :)
Daumen hoch !
Zusammenfassend kann man sagen, das es unser bisher aufregendes, anstrengendes aber auch schönste Jahr war.
Ein ausführlicher Ausblick auf das kommende Jahr folgt – es scheint auch wieder „spannend“ zu werden :)
In diesem Sinne : Relax on !
Anja, Luis und Stephan