Da gestern mehr oder weniger die neue Saison (ich will ja ein wenig ruhiger machen, aber das heißt ja nicht ‚keinen Sport‘) begonnen hat, ist es nun endlich mal an der Zeit einen kleinen Rückblick auf die vergangene Saison zu schreiben.
Gleich einleitend will ich kurz sagen, dass es für mich persönlich MEINE Saison war und es nicht hätte besser laufen können. Mein größter Wunsch und Ziel war es, beim IM in Klagenfurt die 10h Grenze zu knacken. Mit meiner bisherigen Bestzeit von 10:06h ( Frankfurt 2008) im Rahmen des Möglichen, aber jeder der auf dieser Distanz unterwegs ist weiß wie schwer das sein kann und das so ein Tag von vielen Faktoren abhängig ist. Aber dazu später mehr.
Mein Trainer Uli und ich haben beschlossen, nicht viele WK zu machen, aber die dann gut. Denn somit bleibt mehr Zeit für Training um meinem Ziel näher zu kommen.
So fing meine Saison recht früh an und ich startetet am 3.04. beim ICAN Marbella Triathlon über die Mitteldistanz.
Der Wettkampf fand fünf Wochen nach unserem Trainingslager auf Fuerteventura statt. Das Schwimmen verlief nicht ganz reibungslos, im Gegenteil: Eine blutige Nase und die daraus resultierende Panik hätten es fast geschafft das ich ausgestiegen wäre.
Zum Glück hat Stephan mich im Feld entdeckt und er hat es tatsächlich geschafft, dass ich weitergemacht habe. Er hatte mir versprochen bei mir zu bleiben… gut, dass klappte nicht ganz, war aber lieb gemeint und ich dachte die ganze Zeit er ist neben/ hinter mir :)
Und dann folgte mein bestes Rad fahren bei einem Wettkampf was ich bisher erlebt hatte. Das war der Hammer! Ich hatte so einen bombastischen Raddruck und den Spaß meines Lebens auf dem Rad! :)
So bin ich mit einem Vorsprung von 15 min auf die Laufstrecke gegangen und ließ mir den Sieg nicht mehr nehmen. Das war schon was besonderes, mein erster Sieg bei einem großen Event :) So konnte es weitergehen!
Nicht mit einem Gesamtsieg, aber immerhin mit dem 2. Platz in meiner Altersklasse (5. Agegrouperin gesamt) konnte ich meinen nächsten WK beenden: Am 14.05. startete ich beim 70.3 Mallorca.
Was für eine tolle Location und den Meisten aus dem Trainingslager bekannt. Dazu kam, dass wir mit vielen Freunden vor Ort waren und uns im Rennen immer wieder gesehen haben. Mit dem 2. Platz konnte ich mich für die 70.3 Weltmeisterschaft in Las Vegas qualifizieren, aber wir wollen ja mal nicht übertreiben und so habe ich den Slot nicht genommen ;)
Mit diesem zweiten positiven Ergebnis war ich recht zuversichtlich und ging die letzten Trainingswochen vor Klagenfurt an. Ich war hoch motiviert und das war auch gut so, denn die Wochen hatten es noch einmal in sich, Uli kannte kein Erbarmen ;) Aber auch diese habe ich „überlebt“ und gesund überstanden und so stand dann mein Saisonhighlight an: Der IM in Österreich am 03.07.
Hierzu hatte ich mich ja schon einleitend geäußert: Ich hatte MEIN Rennen, MEINEN Tag! Wenn ich daran zurück denke huscht mir immer noch ein Lächeln über mein Gesicht :)
Ich habe viel, sehr viel für diesen Tag trainiert und dann durfte ich mir alles „abholen“, mehr als ich erwartet hatte: Nicht nur eine Zeit weit unter 10 Stunden (9:38h), sondern damit auch eine AK Platzierung und somit erneut den Slot für die Weltmeisterschaft auf Hawaii. Das war toll! :) Nachdem ich aber schon zweimal (2006 und 2008) auf Hawaii starten durfte, im letzten Jahr noch einmal mit Stephan dort war, haben wir uns entschieden, auch diesen Slot nicht zu nehmen. Ich habe mich sehr für die 3. aus meiner AK gefreut :)
Da ich aber immer gesagt habe, dass ich erst mit dem ganzen Blödsinn ;) ein wenig kürzer trete wenn ich zehn Rennen dieser Länge absolviert habe, musste noch ein Rennen her. Und eigentlich stand auch schon vor Klagenfurt fest, dass wir erneut bei einem ICAN Wettkampf starten werden, diesmal über die volle Distanz. Da ich Marbella gewonnen hatte, wurde ich vom Veranstalter eingeladen und das ließ ich mir natürlich nicht entgehen ;)
Und somit stand ich am 17.09. zum zweiten Mal in dieser Saison an der Startlinie eines Langdistanz Triathlon’s, wieder auf Mallorca.
Nach Klagenfurt hatte ich natürlich erst einmal richtig rausgenommen, denn ich war total ko, körperlich wie auch im Kopf. Ich hatte meine gesamte Kraft und Energie in dieses Rennen gesteckt und danach fiel alles von mir ab. Als ich dann wieder mit dem Training für Mallorca beginnen wollte lief das alles andere als rund: Ich hatte gesundheitliche Probleme und mein Kopf war auch nicht mehr ganz so stark. Aber da ich wußte, dass Stephan sicher dort starten kann (er war in Klagenfurt verletzt) und es mein 10. Rennen werden sollte, wollte ich es unbedingt an die Startlinie schaffen. Und so wurden noch einmal alle Kräfte gebündelt und ich trainierte noch einmal so gut es ging.
Aber die richtige Einstellung, der Biß, der nötig ist für eine Langdistanz, der blieb aus. Somit konnte ich aber das Rennen genießen und war die ganze Zeit „anwesend“. Auf der Marathonstrecke kam mir Stephan entgegen und als er mir versicherte das er unter 10h bleiben würde war alles gut. Heute hatte er SEIN Rennen :)
Ich brachte den Wettkampf dann noch mit einer soliden 10: 25h ins Ziel und das reichte für den 3. Platz gesamt :)
Nach diesem letzten großes Rennen ging es in die wohl verdiente Saisonpause, die bis gestern anhielt :) Ich brauchte die Auszeit. Das heißt nicht, dass ich gar keinen Sport gemacht habe, aber sehr, sehr wenig und wirklich nur nach Lust und Laune. Nicht nur körperlich war diese lange Pause nötig, auch mental brauchte ich diesmal ein wenig länger. Aber nun habe ich wieder richtig Lust auf Training und freue mich auf die kommenden kleineren Event’s. Ich habe mich zum ersten Mal seit Jahren nicht für einen Ironman angemeldet und plane diesmal nicht so lang, sondern eher in kleineren Schritten, auch irgendwie entspannend.
All das was ich in dieser Saison geleistet habe, hätte ich aber nie ohne Stephan geschafft. Er war IMMER an meiner Seite uns selbst als er verletzt war und nicht laufen konnte ist er neben mir her geradelt um mich bei meinen langen Läufen zu unterstützen.
Und natürlich Uli und Katja. Ohne ihre Vorgaben würde ich mich zwar jetzt um einige Jahre jünger fühlen ;), aber ich hätte auch nie meinen Traum verwirklichen können. DANKE und ich freue mich auf das was noch kommt mit Euch beiden!
Gestern bin ich also bei einem flotten 12 KM Lauf (Marathonstaffel) aus dem Winterschlaf erwacht und beginne wieder mit dem Training. Für was trainiert wird erfahrt ihr später ;)
Alles Liebe und eine schöne Winterzeit,
Eure Anja
P.S.: Ich möchte natürlich nicht den wundervollen Duathon in Schönborn am 03.10. unterschlagen. Der wurde noch auf Wunsch von Stephan mitgemacht und dazu bleibt nur zu sagen: Keine gute Idee zwei Wochen nach einer zweiten Langdistanz. Kurz (10-30-5), aber dafür um so schmerzhafter konnte ich mir hier noch einen Sieg erkämpfen :)